Feuchte oder nasse Hände? Im Allgemeinen hat wohl jeder und jede eine klare Vorstellung davon, was Nässe nicht nur als Gegenteil von Trockenheit, sondern auch als Steigerung von Feuchtigkeit bedeutet. Doch wie ist das im Straßenverkehr?

An Stellen, wo (Regen-)Wasser nicht schnell genug abfließen kann, trifft man auf Geschwindigkeitsbegrenzungszeichen mit dem Zusatzschild „bei Nässe“. Hier herrscht oft Unklarheit, was gemeint ist bzw. wann das Zeichen genau gilt. Ab wann ist hier Nässe eigentlich Nässe?

Unter „nass“ wird nach allgemeiner Rechtsauslegung ein Zustand verstanden, in dem die Fahrbahn erkennbar mit einem – sei es auch nur dünnen – Wasserfilm überzogen ist. Eine nur feuchte (dunkel gefärbte) Fahrbahn oder stellenweise Wasser in Lachen oder Spurrillen reichen nicht aus, um etwa das oben angezeigte Tempolimit auszulösen. Zieht ein vorausfahrendes Fahrzeug eine Sprühfahne hinter sich her? Auch dies kann als relativ verlässliches Indiz dafür angesehen werden, dass eine Straße als “nass“ zu bezeichnen ist.

Auf dem Motorrad ist Fahrbahnnässe immer gleichbedeutend mit verringerter Reifenhaftung. Doch auch hier gibt es Unterschiede. Zu Beginn eines einsetzenden Niederschlags, wenn der Zustand der Straßenoberfläche von feucht zu nass übergeht, ist die Rutschgefahr besonders hoch. Hier vermischt sich der angesammelte Staub und Schmutz mit der Feuchtigkeit anfangs zu einem regelrechten Schmierfilm. Das Phänomen ist nach Phasen längerer Trockenheit besonders ausgeprägt.

Seien Sie also bei gerade einsetzender Nässe besonders vorsichtig im Umgang mit Gasgriff und Bremsen.

Viele der Risiken, die die Teilnahme am Straßenverkehr leider auch ausmachen können, adressieren wir vom ifz mit unserer täglichen Arbeit gemeinsam mit unserem langjährigen Kooperationspartner, dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Darum unterstützen wir natürlich sehr gern dessen jährliche Aktion „Tag der Verkehrssicherheit“, der in diesem Jahr am 15. Juni stattfindet.
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