Die Motorradsaison ist in die „heiße“ Sommerphase eingetreten. Nach den Frühjahrstouren stehen weitere Unternehmungen, oft auch die große Motorradreise an. Grund genug, sich noch einmal um die Fahrer- und Beifahrerausstattung zu kümmern, um sie gegebenenfalls für den weiteren Saisonstress zu ertüchtigen.

1. Sichtkontrolle

Jacke und Hose, aber auch Stiefel und Handschuhe sollten zunächst einer Sichtkontrolle unterzogen werden. Sind die Nähte in Ordnung? Ist der Außenstoff oder das Leder irgendwo durchgescheuert oder gerissen? Sind alle Klettverschlüsse, Zipper und Druckknöpfe funktionstüchtig? Zeigen sich Schäden an den Futterstoffen?

2. Protektoren-Check

Holen Sie die Protektoren aus Jacke und Hose mal ans Tageslicht und begutachten Sie deren Zustand. Sind die Aufpralldämpfer schon älter, so lohnt es sich, über ihren Austausch nachzudenken. Auch Protektoren können altern und mit der Zeit an Dämpfungsvermögen verlieren. Zudem sind moderne Rücken- und Gelenkschützer den „Veteranen“ in Sachen Tragekomfort und Schutzwirkung oft überlegen. Achten Sie beim Kauf auf das CE-Zeichen und beim späteren „Einbau“ auf den korrekten Sitz.

3. Textil- und Lederpflege

Da die Protektoren ja schon draußen sind, kann man für Jacke und Hose gleich einen Reinigungs- und Pflegedurchgang anschließen. Es wird sich lohnen, denn irgendwo muss der ganze Schweiß ja auch bleiben.
Werfen Sie, bevor Sie loslegen, einen Blick auf das eingenähte Etikett mit den Pflegeanleitungen. Einige Hersteller haben auch auf ihren Webseiten passende Pflegetipps zusammengestellt.
Textilkleidung
(auch solche mit Lederbesatz) kann in den meisten Fällen gewaschen werden (30 Grad-Maschinen- oder Handwäsche). Starke Verschmutzungen gegebenenfalls vorbehandeln. Nutzen Sie insbesondere bei Membrankleidung ein geeignetes Spezialwaschmittel. Verzichten Sie unbedingt auf den Einsatz von Weichspülern, da sie die Poren atmungsaktiver Membrane verstopfen können. Das abschließende Klarspülen muss gründlich ausfallen, um alle Waschmittelrückstände zu entfernen.
Nach dem Trocknen sollten Sie die Textilien nachimprägnieren, um den Abperleffekt des Stoffes wiederherzustellen. So bleibt die Kleidung schmutz- und wasserabweisend. Eine Sprühimprägnierung aus der Dose aber bitte im Freien vornehmen. Lederapplikationen werden mit einem speziellen Lederpflegemittel nachbehandelt.
Lederkleidung
reinigt man am schonendsten per Handwäsche mit lauwarmem Wasser unter Verwendung eines je nach Lederart geeigneten Reinigungsmittels. Wenn es für die Kombi doch die Waschmaschine sein soll, dann bitte nur im Schonwaschgang und unter Verzicht auf Schleudern und Trocknen. In beiden Fällen zuvor aber bitte die Pflegeanleitungen des Herstellers beachten!
Damit das Leder geschmeidig bleibt, sollte es an einem kühlen, schattigen und luftigen Ort langsam trocknen können. Abschließend wird das noch restfeuchte Leder gut durchgeknetet und mit einem Pflege-Öl eingerieben. Dies dient der Rückfettung. Lederfette können ebenfalls verwendet werden. Sie machen das Leder stärker wasserabweisend, enthalten manchmal aber auch Harze und Wachse, wodurch die Atmungsaktivität beeinträchtigt wird.
Für hydrophobiertes Leder, aber auch für Velours- oder Nubukleder sind spezielle Pflegemittel zu verwenden. Beachten Sie auch hier die Angaben der Hersteller.

4. Funktionswäsche nicht vergessen

Tragekomfort und Atmungsaktivität Ihrer Motorradkleidung kommen am besten zur Geltung, wenn sie mit spezieller Funktionswäsche kombiniert wird. Sie wirkt Temperatur regulierend und unterstützt den Feuchtigkeitstransport, nicht nur, aber vor allem bei Membranbekleidung.
Ob Hemd, Hose, Sturmhaube oder Socken, auch für die Pflege der Funktionsunterwäsche gilt: Herstellerangaben beachten und (außer bei Woll- und Merinowollprodukten) keinen Weichspüler benutzen, denn der könnte die Faserstruktur verkleben und so die Atmungsaktivität verschlechtern. Im Übrigen dankt auch die Funktionswäsche die Nutzung von speziellem Waschmittel und dem Schonwaschgang mit lang anhaltender Funktionsfähigkeit.