Motorradfahren heißt Kurvenfahren. Mit feinen Lenkimpulsen beherrschen wir enorme Kräfte, die uns einerseits in der Balance halten, andererseits auch schnell aus der Bahn werfen können. Der Großteil aller Fahrten durch die zahlreich vorhandenen Facetten der „gebogenen Streckenverläufe“ gelingt Motorradfahrenden in Deutschland relativ problemfrei. Wenn aber etwas passiert, ist vor allem ein Aufprall auf ein Hindernis neben der Fahrbahn oftmals unausweichlich. Dabei stellen vor allem Bäume und Leitplanken (im Fachjargon: Schutzplanken) und die scharfkantigen Pfosten letzterer typische Hindernisse dar.

Vor genau 40 Jahren, also im Jahr 1984, hat sich das ifz erstmals ausführlich in seinem Forschungsheft Nr. 2 mit der Problematik befasst und dieses seitdem kontinuierlich weiter verfolgt. An Bedeutung hat das Thema Schutzplanken leider nicht verloren, obwohl sich bereits Vieles getan und verbessert hat. Vor allem dank vieler engagierter Akteure auf dem Gebiet, denen das Wohl der Motorradfahrerinnen und -fahrer am Herzen liegt.

Der aktuelle Artikel „Schutzblech“ in der Zeitschrift MOTORRAD (Ausgabe 14/2024) geht detaillierter auf die Fortschritte ein und hebt zurecht die Bedeutung des Unterfahrschutzes hervor:
Eine zusätzliche untere Planke, die den direkten Anprall eines gestürzten Motorradfahrers an die starren und kantigen Pfosten verhindert und ein Entlanggleiten an der Planke ohne Hängenbleiben ermöglicht.

Noch besser ist es natürlich, wenn man die Kurvenlinie hält und erst gar nicht in Bedrängnis kommt. Daher unser Tipp fürs Wochenende und auch darüber hinaus: Passen Sie in Kurven zugunsten der eigenen Sicherheitsreserve die Geschwindigkeit lieber etwas mehr nach unten an, statt das eigene Können auszureizen. Wichtig dabei: Rechtzeitig VOR der Kurve Tempo rausnehmen und eine Linie wählen, mit der der weitere Kurvenverlauf so früh wie möglich eingeschätzt und überblickt werden kann (siehe „Hinterschneiden“).

Apropos Können und Kurvenfahrten: Wer das Gefühl hat, mit Kurven nicht so richtig per du zu sein, oder wer an seiner Kurventechnik feilen möchte, für den bietet sich ein spezielles Kurven- oder Schräglagentraining an. Einige Anbieter von Sicherheitstrainings haben diese ‚Kurvenschule‘ im Angebot. Einfach mal das Online-Trainingsportal von ADAC, DVR und ifz besuchen und dort die Kategorie „Kurventraining“ wählen.