Beim Motorradfahren gibt es ganz schön was auf die Ohren. Denn auch bei den geräuschoptimierteren Helmen kann hinter dem Visier je nach Drehzahl, Geschwindigkeit sowie dem Kontakt der Reifen auf der Fahrbahn, vor allem aber durch Fahrtwind und Strömungsverhältnisse eine enorme Geräuschkulisse entstehen. Vor allem bei Autobahnfahrten ist die konstante akustische Belastung hoch.

Medizinisch erwiesen ist, wer sich häufig hohen Schalldrücken aussetzt, riskiert eine dauerhafte Schädigung des Gehörs. Beim Motorradfahren kommt noch hinzu, dass eine ausgeprägte, monotone und dauerhafte Geräuschkulisse mit der Zeit das Konzentrationsvermögen beeinträchtigt.

Abhilfe verschafft ein geeigneter Gehörschutz. Geeignet bedeutet: Der Lärmstopper unterm Helm soll einerseits die Geräusche auf ein „gesundes“ Maß reduzieren, andererseits aber auch noch Warnsignale (Martinshorn) durchlassen. Laut Gesetz (§23 StVO Abs. 1) ist jeder Fahrzeuglenker dazu verpflichtet dafür zu sorgen, seine Umwelt optisch und akustisch ausreichend wahrnehmen zu können. Es muss also beim Gehörschutz darauf geachtet werden, dass dieser auch für den Straßenverkehr geeignet ist.

Zur Wahl stehen Gehörschutzstopfen aus Schaumstoff, die im Ohr aufquellen, fertig geformte Ohrschutzstöpsel und sogenannte „Otoplastiken“ aus Silikon oder Acryl, die vom Hörgeräteakustiker auf die eigene Ohrform angepasst werden. Letztere sind teurer, aber (nicht nur) für Vielfahrer eine interessante Alternative.

Versuch macht klug
Unser Tipp für Einsteiger: Mit einem der relativ preisgünstigen Exemplare aus formbarem Schaumstoff probefahren, ob man mit den Ohrstopfen zurechtkommt. Der Tragekomfort muss stimmen, es darf nichts drücken, ggf. auf die richtige Größe achten. Zudem sollte nicht das Gefühl aufkommen, von den Umweltgeräuschen regelrecht entkoppelt zu sein. Ansonsten ein anderes Produkt testen. Einige Hersteller haben übrigens speziell auf die Bedürfnisse von Motorrad- und Rollerfahrern entwickelte Stöpsel im Angebot.

Und noch etwas: Auch wenn der Gehörschutz das Bewältigen großer Reiseetappen erleichtert, sollten Sie nicht auf regelmäßige Pausen verzichten. Die erhalten gerade an langen Tagen Leistungsfähigkeit und Konzentrationsvermögen.