Neben der Grundlagenforschung ist es vor allem die anwendungsorientierte Forschung, die neue Anstöße für mehr Fahrsicherheit bietet. Basierend auf den Veröffentlichungen der 14. Internationalen Motorradkonferenz des ifz stellen wir Ihnen heute und in den folgenden Monaten ausgewählte, praxisnahe Forschungsergebnisse zu Themen vor, die schon jetzt für Ihren Fahralltag von Bedeutung sind.

Oft werden Motorradfahrende von Pkw-Fahrer:innen übersehen oder falsch eingeschätzt. Diese Konstellation ist häufig ursächlich für Kollisionen zwischen Pkw und Motorrad. Beim überwiegenden Teil dieser Unfälle tragen Pkw-Fahrerinnen und Fahrer die Hauptschuld.

Es ist also augenscheinlich, dass es Menschen oft misslingt, Situationen richtig zu erfassen oder einzuschätzen. Mitunter haben sie auch gar keine Chance, die jeweilige Situation vollumfänglich wahrzunehmen, weil die Sicht auf andere Verkehrsteilnehmende, beispielsweise durch die angrenzende Bebauung oder die Streckenführung, stark eingeschränkt, nur sehr spät oder gar nicht möglich ist.

In Momenten wie diesen, in denen unseren Sinnen durch äußere (Stör-) Faktoren Grenzen gesetzt werden, ist der Weg zur Unterstützung des „Faktor Mensch“ und Entschärfung der Gefahrensituationen über technische Innovationen als Hilfsmittel ein gerade im Verkehrsbereich erprobter wie bewährter.

An einer solchen technischen Lösung für das geschilderte Problem arbeiten im Rahmen des Connected Motorcycle Consortium (CMC) zahlreiche internationale Institutionen. Hersteller, Zulieferer, Forscher und Verbände gehören dieser Kooperation an, seit diesem Jahr auch das ifz.

Der vorgezeichnete Weg, die geschilderte Gefährdung für Motorradfahrerinnen und -fahrer zu reduzieren, ist die Integration motorisierter Zweiräder in die zukünftige vernetzte Mobilität. Es geht also um die Entwicklung und Förderung kooperativer intelligenter Verkehrssysteme (C-ITS) und darum, dass auch motorisierte Zweiräder von dieser Innovation unter dem Aspekt der Verbesserung der Verkehrssicherheit zukünftig profitieren sollen.

Es sind nämlich genau die Verkehrssituationen, bei denen Motorradfahrerinnen und -fahrer von anderen Verkehrsteilnehmenden übersehen oder falsch eingeschätzt werden, die von diesen Systemen adressiert und entschärft werden können. Darum lässt eine Zukunft mit stark verbreiteten C-ITS zunehmend sinkende Unfallzahlen eindeutig erwarten.

Auf der diesjährigen 14. Internationalen Motorradkonferenz des ifz haben einige Akteure des CMC im Rahmen ihrer Vorträge einen Einblick in ihre Arbeit und somit auch die Entwicklungen in diesem Bereich gewährt.

So wurde beispielsweise das CMC, die zugrundeliegende Problemstellung, wurden die Unfallschwerpunkte und der Weg zur Behebung dieser Gefahrenquelle aufgezeichnet. An anderer Stelle wurde die Detailarbeit der Erfassung und Analyse von Reaktionszeiten im Falle einer visuellen Warnung vor einer sich anbahnenden (aber für die Probanden noch nicht sichtbaren) Gefahrenquelle vorgestellt.

Wer weitere Informationen wünscht kann sich die Vorträge und Präsentationen auf der Webseite des ifz als Film und PDF-Dokument ansehen und natürlich auch die Seiten des CMC besuchen.