Tipps für den Helmkauf

Irgendwann kommt er, der Moment, in dem man merkt, dass der gute alte Helm seine besten Jahre wohl doch hinter sich hat. Er sitzt nicht mehr richtig satt, das Futter ist schon lädiert, das Visier hat ein paar Kratzer zu viel. Ist der Helm zudem schon ein paar Jahre alt, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Neuanschaffung gekommen. Generell sollte ein Motorradhelm nach etwa fünf bis sieben Jahren ausgetauscht werden, da er aufgrund von Alterungsprozessen einen Teil seiner Schutzwirkung einbüßt.

Welcher Helm soll es in Zukunft werden, und was soll er können? Damit beim Helmkauf nichts schiefläuft, haben wir die wichtigsten Tipps für eine erfolgreiche Neuanschaffung zusammengefasst.

  • Helmart

Wer mit einem Supersportler unterwegs ist und auch mal an einem Renntraining teilnimmt, braucht einen anderen Helm als ein vielreisender Tourenfahrer. Überlegen Sie daher schon vorab, welche Helmform ihrem Haupteinsatzzweck am besten entspricht. Falls Sie mit einem Jethelm liebäugeln, auf einen Kinnbügel, wie ihn die Integral-, Klapp-, Hybrid- und Crosshelme bieten, sollten Sie aus Sicherheitsgründen nicht verzichten.

  • Passform

Beim Helm ist die Passform das wichtigste Kriterium. Wenn er seine Schutzfunktion erfüllen soll, darf er nicht zu locker sitzen. Machen Sie die Anprobe und nehmen Sie sich Zeit dafür. Der Helm sollte sich gut an die Kontur Ihres Kopfes anschmiegen. Da darf nichts wackeln, der korrekt verschlossene Helm darf nicht abzustreifen sein. Halten Sie den aufgesetzten Helm fest und versuchen Sie, Ihren Kopf darin nach rechts und links zu drehen. Wenn das geht, ist der Helm zu groß. Ein wenig eng darf das Tragegefühl anfangs sein, aber es sollte nirgendwo drücken. Behalten Sie den Helm etwa 15 Minuten auf, um Druckstellen auf die Spur zu kommen.

Brillenträger haben natürlich ihre Sehhilfen dabei, um auszuprobieren, ob sich die Brillenbügel leicht einfädeln lassen und gut sitzen. Wenn Sie grundsätzlich mit Sturmhaube fahren, nehmen Sie auch die zur Anprobe mit.

Auch wenn Sie sich schon frühzeitig auf eine bestimmte Marke, einen bestimmten Helm festgelegt haben, nutzen Sie das Angebot Ihres Händlers und setzen Sie zum Vergleich auch mal Alternativmodelle auf.

  • Machen Sie den Praxistest

Immer mehr Händler bieten die Möglichkeit, den Helm auf dem eigenen Motorrad Probe zu fahren. Das sollten Sie nutzen, denn so können Sie noch besser feststellen, ob der Helm zu Ihnen passt und alles nach Wunsch funktioniert. Achten Sie zum Beispiel auf das verfügbare Blickfeld. Helme haben unterschiedlich ausgeschnittene Sichtfelder. Nehmen Sie Ihre übliche Fahrerhaltung ein, um zu prüfen, ob das Sichtfeld sich zu weit oben oder unten befindet. Das Visier sollte dicht schließen, um Zugluft auszusperren, seine Bedienung sollte Ihnen gut von der Hand gehen.

Achten Sie bei der Probefahrt auch auf gute Bedienbarkeit und vor allem die Wirksamkeit der Belüftung. Hier bestehen selbst zwischen Helmen gleicher Bauart große Unterschiede. Speziell bei den Integralhelmen ist ein kühlender Luftstrom auf der Kopfhaut im Sommer nicht nur angenehm, sondern ein Beitrag zur aktiven Sicherheit.

  • Farben und Dekore

Für manche hat ein Helm ja schwarz zu sein. Die große Mehrheit bevorzugt allerdings bunte Farben und interessante Dekore. Da sieht nicht nur gut aus, es dient auch der Sicherheit. Helme in hellen Farben und mit „knalligen“ und kontrastreichen Dekoren sind auffälliger. Mit ihnen erhöhen Sie Ihre Wahrnehmbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer. Signalfarben und Reflexfolien können diesen Effekt noch einmal deutlich steigern. Helle Farben haben zudem den Effekt, dass sich der Helm bei Sonneneinstrahlung nicht so stark aufheizt wie die dunkleren Pendants.

  • ECE-Norm

Für alle seit dem 3. Juni 2023 produzierten Motorradhelme gilt die Helmnorm ECE-22/06. Im Abverkauf finden sich auch noch Helme der Vorgängernorm 22/05. Diese können ebenfalls verwendet werden. Es gibt für die „05er“ weder ein Trageverbot, noch eine Umtauschpflicht. Trotzdem sollten Sie bei einer Neuanschaffung auf die aktuellste Prüfnorm (mit verbesserten Sicherheitsstandards) achten. Das darüber Auskunft gebende Etikett finden Sie im Innenfutter oder am Kinnriemen. Kaufen Sie keinen Helm ohne den ECE-Einnäher.

Diese und weitere Tipps und Ratschläge können Sie auch in unserer Broschüre „Motorradbekleidung von Kopf bis Fuß“ nachlesen.
Wie alle unsere Broschüren ist sie bequem online unter diesem -> Link bestellbar.