Wenn man eine Umfrage am Motorradtreff starten würde, in der es darum geht, wo Motorradfahrende am liebsten unterwegs sind, was käme da wohl heraus?

Innerorts? Meist ist man froh, dort heraus zu sein.
Auf Autobahnen? Eher Mittel zum Zweck. Für viele eine Notlösung.

Klar, Top-Antwort wäre natürlich die Landstraße, womit wir auch schon beim Thema sind.
Abseits der Städte finden sich die ersehnten kurvenreichen Strecken, die mit moderaten Geschwindigkeiten und vor allem im längeren Fluss mit wenig Unterbrechung den ureigentlichen Motorrad-Fahrspaß verschaffen.

Da man auf Landstraßen mit höherer Geschwindigkeit unterwegs ist als innerorts, ereignen sich hier leider auch anteilig mehr folgenschwere Unfälle. Einem beachtlichen Teil der Motorradfahrenden ist das nicht bewusst, halten sie doch irrtümlich Autobahnen für die unfallträchtigsten Orte. Die aber fallen so gut wie gar nicht ins Gewicht. Tatsächlich verunfallen die meisten Fahrerinnen und Fahrer auf motorisierten Zweirädern innerorts. Wegen der niedrigeren Geschwindigkeiten ist die Verletzungsschwere jedoch geringer als auf Landstraßen.

Stichwort Geschwindigkeit: Oft lautet die offizielle Unfallursache „Nicht angepasste Geschwindigkeit“. Fälschlicherweise wird dies meist als Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit verstanden. Das aber ist verhältnismäßig selten der Fall.

Es müsste eigentlich präziser heißen: Die Geschwindigkeiten, bei denen es zu Unfällen kam, waren in den meisten Fällen nicht so gewählt, dass ein Unfall vermieden werden konnte. Sie waren also beispielsweise hinsichtlich des Kurvenverlaufs oder der Fahrbahnbeschaffenheit nicht angepasst.

Unser Doppeltipp für die Landpartie daher, nicht nur für dieses Wochenende:
Passen Sie Ihre Geschwindigkeit stets den jeweiligen Gegebenheiten an. Dies gilt vor allem auf jenen unbekannten Streckenabschnitten, deren weiterer Verlauf nicht ausreichend eingesehen werden kann.
Bleiben Sie zum anderen aber auch auf den Ihnen gut bekannten Routen konzentriert. Es zeigt sich immer wieder, dass sich viele Unfälle auf der so genannten „Hausstrecke“, nahe des eigenen Wohnortes ereignen. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass man dort einfach häufiger unterwegs ist. Allerdings verleiten gerade die vermeintlich vertrauten Wege zu Nachlässigkeiten und weniger Aufmerksamkeit.