Da hatte einer aber mal wirklich eine zündende Idee. Gemeint ist der englische Apotheker John Walker. Der erfand 1862 das erste echte Streichholz mit Reibungszündung. Sein Einfall, ein stiftförmiges Hölzchen am Kopf mit einer bei Reibung auf Sandpapier sich entzündenden Masse zu versehen, fand schnell Nachahmer. Und dank ständig verbesserter Zuverlässigkeit entwickelte sich bald eine florierende Zündholzindustrie.

Heutige Streichhölzer benutzen am Reibkopf zwar andere chemische Zutaten, das Prinzip aber hat sich nicht verändert. Weitgehend unverändert ist auch das Format geblieben – und das macht es für Fahrerinnen und Fahrer motorisierter Zweiräder interessant. So ein Streichholz ist nämlich nicht nur etwa 5 cm lang, sondern es ist (bei quadratischem Querschnitt) gut zwei Millimeter dick. Damit bestens geeignet, um bei einer einfachen Sichtkontrolle einschätzen zu können, ob die Bremsen am Motorrad noch genug Belagstärke aufweisen.

Wir nehmen dazu unser Zündholz und schieben es, wie auf dem Titelbild ersichtlich, in den Spalt zwischen Bremsscheibe und Trägerplatte des Bremsbelags. Passt der Holzstab problemlos zwischen Scheibe und Trägerplatte, ist der Bremsbelag noch dick genug. Je mehr Luft links und rechts, desto besser.

Passt er nicht mehr rein, steht bald (wenn nicht sogar in Kürze) ein Wechsel der Beläge an, insbesondere vor größeren Touren oder Urlauben. Auf jeden Fall sollte man jetzt rechtzeitig die Belagstärke genauer in Augenschein nehmen. Um hier das Geschehen auf engstem Raum besser erkennen zu können, ist eine Taschenlampe (auch in jedem Smartphone immer dabei) eine gute Hilfe.

Falls dabei die bei den meisten Bremsbelägen vorhandenen Verschleißmarkierungen nicht oder nur ungenau zu erkennen sind, hilft nur ausbauen und messen. Bei weniger als zwei Millimeter gehören die verschlissenen Beläge umgehend ausgetauscht. Klar, dies vor allem mit Blick auf Ihre Sicherheit, aber auch, um nicht doch noch die teureren Bremsscheiben in Mitleidenschaft zu ziehen. Denn bei nicht mehr vorhandenem Bremsbelag drückt die Trägerplatte direkt auf die Scheibe, die in der Regel dadurch Schaden nimmt.

Sollten Sie bei der Prüfung nicht sicher sein, fragen Sie auf jeden Fall in einer Fachwerkstatt nach.