Der Verkehr ist mal wieder zähflüssig, und so geht es auf zwei Fahrspuren mäßig voran, links etwas zügiger. Beim langsamen Passieren eines rechts fahrenden Pkw leuchtet es wieder in dessen Außenspiegel. Der Totwinkel-Assistent hat mich erkannt und tut seine Arbeit.
Schön zu sehen, und irgendwie auch ein beruhigendes Gefühl. Obwohl ich für den Fahrer gerade nicht im Rückspiegel erkennbar – quasi unsichtbar – bin, wird er dank der Warnung davon abgehalten, unbedacht nach links rüber zu ziehen.

Die Technik entschärft eine bekannte wie gefährliche Verkehrssituation. Vorsicht ist dennoch angesagt, denn die Warnung im Seitenspiegel macht Kollisionen in dieser Situation zwar unwahrscheinlicher, sie gänzlich auszuschließen vermag diese Innovation selbstredend nicht. Ich ergänze diese zusätzliche Sicherheit also durch meine eigene Wachsamkeit.

Während ich vorbeifahre, fällt mir auf: Das Warnsignal bei meinem Nebenmann stellt eine Verbindung zwischen uns her, es verknüpft uns regelrecht, die wir ja eigentlich getrennt voneinander unterwegs sind. Das erinnert mich daran, dass Verkehr immer auch ein Beziehungsgeflecht wechselseitiger Abhängigkeiten darstellt.

Es ist die Rücksichtnahme aufeinander, die auch dichten Verkehr sicher funktionieren lässt. Das Warnsignal im Spiegel ist so etwas wie die in Technik gegossene Umsetzung dieses Prinzips. Obwohl man eigentlich voreinander „gewarnt wird“, ist es somit auch ein optisches Zeichen des „Miteinanders“.

Und noch etwas Verbindendes: Die Technik des anderen ist nicht nur für ihn, sondern auch für mich ein sicherheitsfördernder Gewinn!